Hilfe, um zu helfen. Das ist die Überschrift, die über der Ukraine-Hilfe des S’Einlädele und der Stadtmission Freiburg steht. In den letzten zwei Wochen hat diese Hilfe besondere Form angenommen. Denn es waren nicht nur Hilfsgüter, die wir in die Ukraine gebracht haben. Sondern auch Fahrzeuge, die vor Ort Menschen ganz konkret und direkt helfen. Schon vorige Woche haben wir einen Krankenwagen organisiert, der nun in der Ukraine zum Einsatz kommt.

Nun haben wir in dieser Woche nochmals zwei weitere Krankenwagen in die Ukraine gebracht. Sie kommen in Irpin, in unmittelbarer Nähe von Kiew gelegen, sowie in Borodjanka im Nordwesten Kiews zum Einsatz. Beide Orte waren heftig umkämpft. Vermittelt durch Kontakte mit der dortigen Bezirksverwaltung stehen die Krankenwagen nun Kliniken vor Ort zur Verfügung, um Verletzte zu versorgen.

Die Krankenwagen konnten wir in Fulda kaufen. Sie sind aber natürlich nicht leer in Richtung Ukraine aufgebrochen, sondern bestückt mit Medikamenten und Verbandsmaterial im Wert von über 10.000 Euro. Denn unser Ziel ist es, so viel Unterstützung zu leisten, wie möglich – in diesem Fall medizinische Hilfe.

Hilfe lebt auch vom Improvisationstalent der Unterstützerinnen und Unterstützer hier vor Ort. Das zeigte sich auch bei dieser Aktion. Bis kurz vor Abfahrt hatten wir drei Fahrer: Tobias, Stefan und Emanuel. Doch ist wenige Minuten vor dem Start Sarah in der Oltmannsstraße aufgetaucht, die früher Sanitätswagen gefahren ist – eine optimale Unterstützung. So sind sie zu viert hier in Freiburg losgefahren.

Weit kamen sie erstmal nicht. Ein Motorschaden in der Nähe von Karlsruhe stoppte die Fahrt. Doch mit beherzter Hilfe einer nahegelegenen Werkstatt konnte der beschädigte Turbolader rasch ausgetauscht werden, so dass die vier ihre Fahrt mit nur zwei Stunden Verzögerung fortsetzen konnten.

Über Bratislava ging es dann Richtung Grenze in das slowakischen Kosice, wo dann die Übergabe stattfand. Danach ging es weiter zur Grenze nach Visny Nemecke. Nächstes Hindernis: Dort herrschte Dauerstau. Nach langer Wartezeit ging es weiter ins ukrainische Uschgorod, Valentin, einer unserer Kontaktpersonen vor Ort, hatte die nötigen Papiere in der Ukraine sowie Fahrer organisiert. Sie brachten die beiden Krankenwagen nach Irpin und Borodjanka.

Und wie kamen unsere Fahrer wieder zurück? Ein Bus, der parallel zur Fahrt der Krankenwagen Hilfsgüter in die Ukraine gebracht hat, hat sie an der Grenze aufgenommen und brachte sie wieder zurück. Aber auch hier: nicht allein. Denn sie haben zwei ukrainische Geflüchtete, eine Mutter mit Tochter, mit an Bord, die in der Nähe von Offenburg unterkommen.

So funktioniert Hilfe, um zu helfen: Jeder Platz wird genutzt, um Menschen zu unterstützen, die Hilfe dringend brauchen. Ein Rädchen greift ins andere. Klar, manchmal kommt etwas dazwischen und dann muss man kurzfristig umdenken und improvisieren. Auch in dieser Kunst haben wir zum Glück viele Talente mit an Bord.