Wir freuen uns sehr darüber, dass viele Menschen unser Engagement interessiert begleiten. Viele fragen uns: Wie geht es eigentlich den ukrainischen Kindern aus dem „Vaterhaus“ in Kiew, die vor gut zwei Wochen bei uns in Freiburg angekommen sind? Gerne möchten wir Ihnen an dieser Stelle einige Eindrücke und Einblicke mit Ihnen teilen.

Die Kinder und Jugendlichen sind zusammen mit ihren Betreuerinnen und Betreuern in städtischen Einrichtungen untergebracht. Sie sind nicht nur mit allem Notwendigen gut versorgt, sondern auch umfassend umsorgt. Mittlerweile hat sich neben der professionellen Betreuung ein stabiles Netzwerk an ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern gebildet, deren Mitglieder die einzelnen Gruppen verschiedentlich unterstützen. Das „Vaterhaus“ ist auch hier sehr gut organisiert. Die Kinder gehören Gruppen an, geleitet werden die Gruppen von zwei bis drei Erwachsenen. Den Rahmen bildet ein Gesamtleitungsteam, das alle Gruppen im Blick hat.

Schon nach kurzer Zeit konnte die aus dem Kinderheim bekannte Tagesstruktur wiederaufgenommen werden, um den Kindern und Jugendlichen die Erfahrung von Sicherheit und Vertrautem in der neuen Umgebung zu geben. Mittlerweile gehen die Kinder auf Entdeckungstour und machen sich vertraut mit der neuen Umgebung.

Der materielle Bedarf, etwa Kleidung oder Spielzeug, konnte – auch durch vielfältige Sachspenden und Sammelaktionen an Schulen – gut abgedeckt werden. Das freut uns sehr. Die Kinder sind glücklich über das, was ihnen hier an Spielsachen zur Verfügung steht – und wissen das zu schätzen. Wenn man sieht, wie geordnet die Kinder ihre Fahrzeuge abends in ihrer Unterkunft parken, damit sie gleich am nächsten Tag wieder auf ihre fahrbaren Untersätze steigen können, spricht das Bände.

In einer der Unterkünfte stand ein Umzug an. Es war beeindruckend zu sehen, wie alle mit angepackt haben – vom Kleinsten bis zum Ältesten. Die Spielsachen wurden zusammengepackt und ins Auto getragen. Die Jüngsten waren mit Eifer mit dabei und waren stolz darauf, mithelfen zu können. Sie haben es nicht nehmen lassen, die Autos selbst zu beladen. Sogar der große Teddy wird im Auto angeschnallt. Als das Auto beladen war, sorgten sie persönlich dafür, dass die Klappe des Transporters gut verschlossen wird – es dürfen ja unterwegs keine Spielsachen verlorengehen! Das ist auch nicht passiert, können wir nach erfolgtem Umzug hier zur Beruhigung noch ergänzen.

Als sie dann in der neuen Unterkunft ankamen, waren alle mit Begeisterung und Freude dabei, ihre Unterkunft einzurichten. Auf den Bildern unten ist zu sehen, wie alle an der neuen Einrichtung der Küche werkeln.

Die Zusammenarbeit von S‘Einlädele und Oltmanns bietet die Grundlage dafür, dass stets ein guter Fundus an Kleidung und Schuhen zur Verfügung steht. Ein Team der ehrenamtlichen Helfer*innen stellt den Kindern und Erwachsenen immer wieder Kleiderboxen zur Verfügung. Die Teenager wählen ihre Kleidung selbst aus, bei den Jüngeren übernehmen die Gruppenleiter diese Aufgabe, um die passenden Kleidungsstücke auszusuchen. Es ist ein wenig, als würden Kinder mit den Eltern einkaufen gehen – so beschreibt eine ehrenamtliche Helferin ihre Eindrücke.

Um den Bedarf an Kleidung für Teenager zu decken, wurde eine Kooperation mit einer Schule angestoßen: Jedes Schulking hat ein paar Turnschuhe oder Sneakers mit in die Schule gebracht, dazu noch einen Pulli oder Jogginghose. So war rasch einiges an Kleidung beisammen, die dem Stil der älteren Kinder und Teens entsprach. Momentan ist der Bedarf der Kinder nun erstmal gedeckt.

Wir sehen, dass die Kinder und Jugendlichen mit jedem Tag die neue Umgebung ein Stückchen mehr zu ihrer neuen Heimat machen. Dies zu beobachten, ist eine riesige Freude. Schließlich ist es unser Ziel, dass es den geretteten Kindern hier gutgeht und sie den sicheren Hafen in Freiburg als Umgebung wahrnehmen, in der sie willkommen sind.

Übrigens: Auch für kurzweilige Abwechslung ist gesorgt. So bekamen die Kinder zum Beispiel einen Überraschungsbesuch von einem Clown, der den Kindern ein Lächen ins Gesicht zaubern konnte. Die Stadt Freiburg hat dieses erheiternde Intermezzo organisiert – dafür herzlichen Dank!